21lakes Sattendorf
„Die wesentliche Herausforderung im ländlichen Raum sind das Thema Bodenversiegelung und die diesbezügliche Nachhaltigkeit. Wir sind der Auffassung, dass hier eine gut ausgelotete, maximale Dichte die richtige Strategie ist, weil so auf der gleichen Grundfläche mehr Wohnraum erzeugt werden kann,“ führt Markus Kaplan von BWM Designers & Architects aus. „Plant man in Einfamilienhaus-Siedlungen mit großvolumigeren Gebäuden, ist das ein Maßstabssprung, der einen gewissen Konflikt hervorrufen kann – diesem kann man aber mit einer Strategie begegnen, die wir auch hier in Sattendorf angewandt haben.“
BWM haben drei Baukörper situiert, wobei zwei davon längs gestreckt so parzelliert wurden, dass die Architektur in den ortsüblichen Maßstab unterteilt werden konnte. Die wechselnde Dachform mit Flachdächern sowie verschiedenen, geneigten Satteldächern unterstreicht das formale Bild der Architektur und bildet somit eine feine Körnung der Gegend ab. Das Satteldach schafft es auch aufgrund der umgebenden Einfamilienhäuser mit ähnlichen Dachformen eine starke Anbindung an die Identität des Ortes.
Traditionelle Bauweise mit natürlichen Materialien.
Auch die Wahl des Materials kommt unterstützend hinzu: Natursteinsockel finden aufgrund der Hanglage ihren Einsatz, für die erdberührten Bauteile wird eine Natursteinverkleidung bzw. für die aufgehenden Holz verwendet – ganz im Sinne einer traditionellen, ortstypischen Bauweise. Das Holz der Fassade wird in verschiedenen Richtungen (horizontal/vertikal) und Formaten angeordnet und unterstreicht dieserart die unterschiedliche Identität der Baukörper. Was in der Fassade als eine Parzelle ablesbar ist, bildet auch die Wohnungsgröße ab: „Eine Wohnungsbreite ist eine Parzellenbreite in der Architektursprache“, so Markus Kaplan.
Beim Holz fiel die Wahl auf gebürstete, vorvergraute Lerche, um ein homogenes Oberflächenbild zu erzeugen. Zudem kann dieserart die Natürlichkeit des Materials bewahrt, aber auch die Leistungsfähigkeit gegenüber lasierten Hölzern wesentlich gesteigert werden. Weiters fügen sich dunklere Baukörper eher in das örtliche Landschaftsbild ein und stechen weniger hervor als helle Gebäude.
Die besondere Hanglage am Ossiacher See begünstigt den wunderbaren Blick auf See und Bergkette. Um möglichst vielen Wohnungen einen derart freien Landschaftsblick zu ermöglichen, wurden die Steildächer begrünt und von jeglichen technischen Bauteilen freigehalten – die begrünte Dachlandschaft kommt als 5. Fassade qualitativ zur Geltung.
Aufgabe
Architektur für 30 Wohneinheiten (2-4 Zimmer auf 50 bis 134m2, mit privatem Seezugang) am Ossiacher See
Status
Fertigstellung
06/2026
Auftraggeber
JKB Besitz- und Beteiligungs GmbH
BWM Team
Markus Kaplan, Anne Schmitt, Felicitas Wiesinger, Armin Grossegger
Bildnachweis
Renderings: BWM Designers & Architects
Projektbeteiligte
Projektsteuerung
mm Bauconsulting GmbH
Ausführungs-/Detailplanung
Architekturbüro Traninger Walder
Elektroplanung
Hartl & CO KG
Haustechnikplanung
TB Gutschi
Statik
Ziviltechniker Martin Mitterdorfer
Bauphysik
Dr. Steiner Ziviltechniker GmbH