25hours Hotel Wien beim MuseumsQuartier
Beispielhafte Revitalisierung.
Die spektakuläre Verwandlung eines 70er Jahre Studentenheims in ein cooles Designhotel des 21. Jahrhunderts
BWM Architekten haben in einer ersten Bauphase einen dreigeschossigen Glaskörper aufgesetzt, in dem sich 35 individuell gestaltete Apartments sowie eine exklusive Bar befinden. 2013 wurde nach einer zweiten Ausbauphase auch der bestehende Bau dem Hotelbetrieb übergeben. Der neue, anthrazitfarbene Anstrich der Waschbetonfassade verhilft dem Gebäude zu neuer Sichtbarkeit im Stadtbild und dem Hotelensemble zu einer zeitgemäßen Präsenz.
Die Fassade des Glaskörpers orientiert sich an der kompakten Gliederung der Bestandsfassade und bildet mit diesem einen neuen zeitgemäßen Baukörper.Markus Kaplan
Spektakuläre Aussicht vom Dachkubus
Hervorragendstes architektonisches Merkmal des neuen Hotels ist der gläserne, kubische Aufbau mit drei Dachgeschoßen, die dem Gebäude ein klares Gepräge verleihen. Die Fassade des Glaskörpers orientiert sich an der kompakten Gliederung der Bestandsfassade und bildet mit diesem einen neuen zeitgemäßen Baukörper. Hier befinden sich großzügige Hotelsuiten und -Zimmer, von denen sich eine prachtvolle Aussicht auf die umgebende Stadtlandschaft mit Parlament und den historischen Palais Trautson und Auersberg bietet. Das oberste Dachgeschoß ist mit seiner vorgelagerten breiten Terrasse als öffentliches Café auch einem breiteren Publikum zugänglich und kann mit dem Panoramalift vom Park aus direkt erreicht werden. Es hat sich seit seiner Eröffnung 2011 zu einem beliebten Treffpunkt und Hotspot sowohl für die Wiener Bevölkerung als auch für die internationalen Hotelgäste entwickelt.
Neue Sichtbarkeit
Nach Realisierung dieser ersten Baustufe erfolgte die zweite Ausbaustufe des bestehenden Baukörpers, der sich U-förmig bis in die rückseitige Mechitaristengasse erstreckt. In diesen Trakt wurden mittels Ein- und Ausschnitten ein Patio und ein Freibereich im ersten Untergeschoß geschaffen, um die hier befindlichen Seminar- und Wellnessbereiche entsprechend belichten und belüften zu können. Das Hotel verfügt insgesamt über 219 Zimmer, davon befinden sich 35 Suiten im 6. und 7. Obergeschoß und sind komplett mit Küchenzeilen ausgestattet.
Der Hauptzugang wurde von der Lerchenfelderstraße aus zentral mit der neuen Hotellobby im Parterre geschaffen. Die alte Waschbetonfassade wurde durch einen anthrazitfarbenen Anstrich aufgefrischt – sie verhilft dem etwas vergessenen Gebäude im Stadtbild zu neuer Sichtbarkeit.
BWM Architekten verstehen das Projekt als Beitrag zu einem differenzierten Umgang mit dem Bestand moderner Architektur im innerstädtischen Kontext. Es ist aber auch ein Plädoyer für die Qualität und die Überzeugungskraft der pragmatischen Bauweise des Spätfunktionalismus.
Ein Gebäude im Wandel
1969 wurde die sechsstöckige Stahlbetonkonstruktion des österreichischen Architekten Kurt Schlauss als Studentenheim in einem funktionalistischen Baustil errichtet, ging aber zunächst als Bürogebäude der UNIDO in Betrieb, die es bis zur Fertigstellung der UNO-City nutzte. Nach Übersiedlung der UN-Organisation in den 22. Wiener Bezirk wurde es als Studentenheim bis zum Umbau weitergeführt und blieb auch während der ersten Umbauphase 2009-2011 weiterhin in Betrieb, was eine große organisatorische und planerische Herausforderung für die Architekten bedeutete. Mit Abschluss des Dachgeschoßaufbaus 2011 konnte dieser Bauteil mit den Suiten und der Dachbar seinem neuen Zweck als Hotel erstmals zugeführt werden.
Nach Auszug der Studierenden wurde die ursprüngliche Bausubstanz ab 2011 einer umfassenden Renovierung unterzogen, die 2013 abgeschlossen war. Das Gebäude wurde bauphysikalisch und technisch den neuesten Standards angepasst, ohne dass es sein ursprüngliches Gesicht verloren hätte. Die Fassade wurde daher innen gedämmt, außen erhielt sie mit der fast schwarzen Farbgebung die notwendige Auffrischung.
Mit der Eröffnung im April 2013 erfolgte der Abschluss dieses städtebaulich sensiblen Projekts an markanter Stelle zwischen dicht bebautem siebtem Bezirk und historischem ersten Bezirk.
BWM Architekten realisierten als Generalplaner den Gesamtumbau und die Erweiterung eines bestehenden Studentenheims aus den 1970er-Jahren und verhalfen dem alten Gebäudeblock mit einem coolen Dachkubus und einer dramatischen schwarzen Fassade zu neuer Attraktivität. Der revitalisierte Bau wird als Designhotel der Themenhotel-Gruppe 25hours mit Standort Wien geführt.
Aufgabe
Aufstockung eines Studentenheims und Umbau in ein Hotel in zwei Bauphasen: 2009–2011_Dreigeschoßiger Dachaufbau mit Bar, Terrasse. 2011–2013_Umbau Hotel mit Untergeschoßen, Tiefgarage, Seminarräum und Wellnessbereich
Status
Fertigstellung
04/2013
Fläche
12.900 m² Bruttogeschossfläche
Standort
Wien, Österreich
Auftraggeber
LF 1-3 Immobilienentwicklung und -verwertung GmbH
Kategorie
4 Sterne
BWM Team
Markus Kaplan, Christian Burggraf, Hubert Meyer, Harald Ofner, Thomas Rataj, Michael Roland Köcher, Birgit Rosenthal, Lazlo Stern, Andreas Votzi
Bildnachweis
BWM Architekten / Christoph Panzer
Rupert Steiner, 25hours Hotel
Projektbeteiligte
ÖBA
BWM, Bubel Eichhorn, Pawlik Consulting GmbH
Haustechnik
PME Technisches Büro
Projektsteuerung
c-performance Baumanagement
Interiordesign
dreimeta
Statik
Aste Weissteiner ZT GmbH
Bauphysik
Raab-Engeneering GmbH
Innenhofdesign
Liz Zimmermann (externe Mitarbeit)
Feasibility studie, Betreibersuche
PKF hotelexperts GmbH