Grand Hotel Straubinger
Dem Bestand verbunden.
Benannt nach der legendären Gasteiner Familie erweist das neue Hotel Straubinger dem ehemaligen Grandhotel eine Hommage und wurde geboren aus den Facetten seiner Vergangenheit, zu neuer Größe erweckt – es besticht durch zurückhaltende Eleganz und eine bewegende Grandezza.
Betritt man das alte neue Grand Hotel Straubinger umfängt einen sofort die Geschichte des ehrwürdigen Hauses. Im historischen Empfangsbereich wird den Gästen die Zimmerkarte einem Schmuckstück gleich, aus einer mit Samt ausgelegten Lade gereicht. Geradeaus führt die prominente Treppe zu den oberen Stockwerken, rechterhand öffnet sich der F&B Bereich. Das Cafe ist mittels Flügeltüren zum Straubingerplatz hin geöffnet und besetzt mit gesamt knapp 40 Sitzplätzen (25 indoor, ca. 12 outdoor) die 1. Reihe prominent am Platz. Direkt angereiht folgen die nach vorne durchgesteckte Bar sowie der Salon für den Ausklang des Tages, der je nach Wunsch mittels einer Vorhang-Inszenierung zusätzlich abgetrennt werden kann. Gemäß dem Motto „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“ findet sich in allen Bereichen eine kontrastreiche Mischung als Alt und Neu, so trifft etwa Bestandsvertäfelung auf zeitgenössisch adaptierte Wandververkleidung. „Möblierung wie Farbgebung werden passend zur Tageszeit der Nutzung in den jeweiligen Bereichen immer dunkler“, führt BWM-Projektleiterin Marlene Gesierich aus. Im Cafe dominiert modernes „Erdbeer-Sahne“ in der Farbgestaltung. In Salon und Bar wurde unter den Schichten der alten Wandverkleidung ein salbeigrüner Ton wiederentdeckt und sogleich für den neuen Look eingesetzt. Ein kleines Detail am Rande ist der Straubinger Kuchenwagen, eine Reminiszenz an frühere Zeiten …
Für uns ist es wichtig, mit den Spuren und Schichten der Vergangenheit zu arbeiten und nicht gegen sie. Denn von ihnen geht der Charme aus und der besondere Reiz, der alte Gebäude auch so anziehend macht und ihnen einen besonderen Wert verleiht.Erich Bernard
Zeitgenössisch ergänzt.
Aus dem ehemaligen Eingang zum Restaurant wurde ein Private Dining Room für 10 Personen, der mit freigelegter Wandmalerei besticht. Gleich anschließend in einem vorgelagerten Neubau mit raumhohen Verglasungen befindet sich das heutige, neue Entree für den großen Saal, in welchen sich die Fassade hineinzieht. Im Zuge der behutsamen Restaurierung kamen Gold-Akzente sowie die alte Decke an den Seitentrakten wieder zum Vorschein – Bestand ist und bleibt Bestand, was nicht instandgesetzt werden konnte, wurde mit größter Bedacht zeitgenössisch ergänzt. Im 86 Sitzplätze fassenden Saal dominieren moderne, frische Farben wie Grün, Apricot oder Bernsteinorange, eine großzügige Bepflanzung sowie die instandgesetzten Lobmeyr-Wandapliken und ein neuer Luster vermitteln französisches Flair. Feinjustierte Farben und Muster wie etwa das Orange der Säulen oder Stuccolustro bestimmen den 195m² großen Saal. Der denkmalgeschützte Eichen-Massivholz-Parkett wurde in seiner Ursprünglichkeit wieder hergestellt. In der Mitte des Raumes, auf einem eigens gestalteten Teppich, der grafisch die Deckenrosette wieder aufnimmt, wurde ein Highlight-Table designt, darauf mittig platziert und in Szene gesetzt ein Luster aus den Lobmeyr-Werkstätten, eine Reminiszenz an das verschwundene Original. Zwei Balkone laden mit Blick auf die Kirche zum Austritt ein.
Im Untergeschoss wurde der Weinkeller, gleichsam mit Balkon und Blick auf die Kirche, angesiedelt, der in den so genannten Chefs Table übergeht, einen länglichen Raum mit Kappengewölbe und Sichtverbindung zur Küche. Die alte Holzdecke musste getauscht werden, aus den daraus gewonnenen thermobehandelten Dippelbaumträgern wurde der für 14 Personen ausgelegte Chefstable gefertigt. Der Wine Dine Bereich besticht mit alten, schmiedeeisernen Bestandsleuchten (restauriert in den Lobmeyr-Werkstätten) und Terrakotta-Fliesen für die Tisch-Oberflächen.
In die Landschaft hinausschwimmen …
Linkerhand des Eingangs, auf der Westseite des Hauses erstreckt sich über die drei oberen Stockwerke der Spabereich. Von der Lobby im Erdgeschoss geht es zuerst in einen als Schachbrett (inklusive Figuren) gepflasterten Innnenhof, dem Fliesen-Schachbrettmuster der ursprünglichen Treatmenträume nachempfunden. Ein wiederkehrendes Muster, das sich etwa – wenngleich in unterschiedlicher Farbgestaltung – auch in den Toiletten, den Gängen oder der Spa-Rezeption wiederfindet. Im Zwischengeschoss finden sich die heutigen fünf Treatmenträume sowie vier Spa-Suiten – großzügige Zimmer mit freistehender Badewanne, zu Duschen umfunktionierten alten Bodenbecken und integrierter Zirbensauna. Über dem ursprünglichen Thermal-Bädertrakt wurde eine neue Pool-Landschaft errichtet, mit Blick über das Gasteiner Tal, in dem man gleichsam „in die Landschaft hinausschwimmen“ kann – mit dem Rauschen des neben gelegenen Wasserfall als Untermalung.
Der gesamt knapp 700 m² umfassende Spabereich (350 m² indoor, ca. 330 m² Terrasse mit Pool) geht fließend vom Alt- in den Neubau über. Im 1. Obergeschoss gelangt man von Rezeption und Fitnesstrakt im Bestand in den Neubau mit Outdoor-Infinity-und Innenpool. Der Saunabereich mit Panoramasaunen liegt im Dachgeschoss, im 2. OG befindet sich der Ruhebereich mit Kamin und Holzlager. Farblich leicht maritim gehalten, besticht der Spabereich mit einer Mischung aus Thermoesche, Sichtbeton und Chrom-Holz-Details. Die Decke über dem Pool wurde in Blau verfliest, der Ruheberich mit einer Holzlamellen-Akustikdecke ausgestattet.
Freier Blick.
Der Baukörper im Anschluss an das Haus Straubingerplatz 1 konnte in seiner Struktur oberhalb der neuen Poolterrasse nicht erhalten werden und wurde entsprechend neu geplant, als leichter Glasvorbau mit vorgesetzter Lamellenfassade in den beiden oberen Geschoßen. „Durch die großflächige Verglasung ist der Baukörper zum Tal hin geöffnet, den Gästen bietet sich ein freier Blick auf die umliegende Landschaft. Die vorgesetzten Holzlamellen wiederum verhindern unerwünschte Einblicke, sodass die Intimität der Räume gewährleistet bleibt“, erklärt Markus Kaplan, BWM Designers & Architects. Ganz nebenbei wurde mit dieser Neugestaltung auch die ursprüngliche Fuge zwischen Hotel Straubinger und Haus Straubingerplatz 1 wieder geöffnet, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts baulich geschlossen wurde.
Einem Gemälde gleich …
In den 46 Zimmern des Hotel Straubinger geht es gleichsam darum die Geschichte zu bewahren und mit neuen Elementen würdig zu ergänzen. Im Sinne eines „Neuen Luxus“ wird mit besonderen Reizen und der Authentizität des historischen Bestandes gearbeitet, die den Ort einzigartig machen. Die Patina an den historischen Wänden, die Original-Türen und andere erhaltene Bauteile sind wertvolle Spuren, die vorsichtig ergänzt werden, um aktuellen Normen und Anforderungen zu genügen. Die Gesamtkomposition der Farben und des Lichtes im Raum ist inspiriert von Farb- und Lichtimpressionen historischer Ölgemälde, ein ausdrucksstarkes Spiel aus Hell und Dunkel in tiefen kräftigen Tönen ist das Ergebnis. Der Bestand wird größtmöglich erhalten und wirkt als wäre er bis zu einer gedachten ‚Benutzungslinie‘ wie in dunkle Ölfarbe getaucht, darüber hinaus bleibt er unangetastet.
Kuratiertes Kunstkonzept.
Für beide Häuser wurde ein eigens kuratiertes Kunstkonzept von BWM Designers & Architects in Kooperation mit Andrea von Goetz und Schwanenfliess, Initiatorin und Mastermind des renommierten Kunstfestiavls sommer.frische.kunst sowie art.bad.gastein, ausgearbeitet – Vertreter:innen zeitgenössischer Kunst vom heimischen Bad Gastein bis in fernere Länder wie die USA bzw. Südafrika finden sich hier wieder. Eine kleine feine Auswahl von Positionen zeitgenössischer Kunst, die sowohl mit dem Ort Bad Gastein und seiner Tradition und Historie als auch mit der Position im Hotel interagieren.
Bis ins kleinste Detail …
Ergänzt wird dies mit einem auf die beiden Hotels abgestimmten Pflanzen- und Stylingkonzept von BWM in Kooperation mit Atelier Peter Weisz. So finden sich etwa im Saal des Grand Hotel Straubingers über 2m hohe Goldfruchtpalmen, die den üppigen französischen Flair unterstreichen. Das Badeschloss wiederum wurde mit Pflanzen ausgestattet, die den Retro-Badelook verstärken. Das Deko- und Stylingkonzept folgt gleichsam dem Storytelling der „Schichten der Vergangenheit“. Im Sinne des Geistes des jeweiligen Hauses wurde jedes Detail, ob objets trouvés verschiedener Epochen, ausgesuchte Coffee Table Books oder klassische wie zeitgenössische Literatur, entsprechend liebevoll arrangiert.
Aufgabe
Generalplanerleistungen für die Revitalisierung dreier bestehender, unter Denkmalschutz stehender Hotelgebäude ca. 13.000 m² BGF) und die Errichtung eines Neubaus (ca. 6.000m² BGF) sowie die Entwicklung des Corporate Design für das Hotelensemble
Status
Fertigstellung
08/2023
Auftraggeber
Straubingerplatz Immobilien GmbH
BWM Team
Erich Bernard, Markus Kaplan, Peter Foschi, Marlene Gesierich, Martina Lehner, Claus Hasslinger, Elisabeth Albenberger, Ismail Berkel, Maximilian Fasslabend, Lena Hainzinger, Tanja Hainzl, Clemens Hörl, Marlies Klauser, Ales Kosak, Sonja Leitgeb, Massimiliano Marian, Elisabeth Morillo-Napetschnig, Fridolin Öhlinger, Tjasa Rus
Bildnachweis
BWM Designers & Architects / Ana Barros
BWM Designers & Architects/Lukas Schaller
BWM Designers & Architects
Hans Schubert
Arne Nagel AMOA
Projektbeteiligte
Generalplaner/Interior Design
BWM Architekten
Markenstrategie und Branding
moodley brand identity
Ausführungsplanung/ PL Generalplanerteam
zweiarchitekten ZT GmbH
ÖBA
edelmueller.architektur.management
Tragwerksplanung
Gschwandtl & Lindlbauer ZT GmbH
TGA
Ingenieurbüro Lothar Mayer GmbH
Bauphysik
TAS Bauphysik GmbHB
randschutz
Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH
BauKG
Lackinger BauKO GmbH
Bauhistorisches Gutachten
EIDOS Architektur ZT GmbH
Vermesser
Gernot Fleischmann
Landschaftsplanung
Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen OG
F&B Beratung
Baysics, Georges Desrues
Lichtplanung
Pokorny Lichtarchitektur
Teppichdesign/Mitarbeit Leitsystem
Gabriele Bruner
Interior Styling Konzept
Atelier Peter Weisz mit BWM Designers & Architects
Kunstkonzept
BWM in Kooperation mit Andrea von Goetz von Schwanenfliess
Auszeichnungen
6 November 2024
Hotel of the year!
Welch große Ehre: Das Grand Hotel Straubinger ist als Winner of the Year bei den 2024 FRAME Awards in der Kategorie „Spatial“ hervorgegangen! Herzliche Gratulation und vielen Dank an alle Beteiligte!
Aus dem Juryprotokolll: "BWM Designers & Architects collaborated with the Federal Monuments Office and local authorities to meticulously restore the heritage-protected buildings, blending historical charm with contemporary luxury while minimizing waste. …a ‘really inspiring project that demonstrates careful research during the design development phase. The dialogue between nature, people, history and contemporaneity provides a sophisticated and welcoming ambience. Every detail was carefully considered, resulting in a high level of design that’s reflected in each aspect of the hotel. … This project does a great job of blending old and new, juxtaposing timeless and classic design with modern natural elements."
17 September 2024
FRAME Shortlist
Das Grand Hotel Straubinger hat es als eines von 6 in der Rubrik "Hotel" auf die FRAME Awards 2024 geschafft –herzliche Gratulation an alle Beteiligten!! Die gesamte Shortlist hier.
3 September 2024
Finalist – stimme für uns!
Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Arbeiten für das Hotel Badeschloss ("Hotel Public Space Design" und "Hotel Bedroom & Suites Design") und das Grand Hotel Straubinger ("Hotel Public Space Design") in Bad Gastein zu den Finalisten des diesjährigen SBID International Design Awards® gewählt wurden. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten! Die Gewinner werden auch vom Publikum mitbestimmt, bitte gebt hier bis 11. September eure Stimme ab!
12 August 2024
Nominiert!
Das Hotel-Ensemble am Straubingerplatz in Bad Gastein zählt zu den Nominierten für den Architekturpreis des Landes Salzburg 2024 – wir freuen uns und gratulieren allen Beteiligten! Die Gewinner werden am 26. September bei der Preisverleihung im Architekturhaus Salzburg bekannt gegeben.
18 Juli 2024
Reopening des Jahres!
Wir freuen uns – das Hotelensemble am Straubingerplatz in Bad Gastein hat den Tophotel Newcomer Award 2024 in der Kategorie "Hotel-Reopening Leisure" gewonnen! Herzliche Gratulation allen Beteiligten! Die Jury würdigte die Revitalisierung der historischen Hotelgebäude inklusive eines Neubaus – ein Großprojekt, das den Straubingerplatz nach Jahren des Leerstands wieder zum Leben erweckt hat.
11 Juli 2024
Tophotel Newcomer Award 2024
Das Grand Hotel Straubinger und das Hotel Badeschloss sind als Finalisten beim Tophotel Newcomer Awards 2024 gelistet! Herzliche Gratulation allen Beteiligten! Die Preisträger werden beim Tophotel Day am 16. Juli gekürt.
19 Juni 2024
London Design Awards
Unser Projekt am Straubingerplatz in Bad Gastein wurde bei den London Design Awards mit Platinum ausgezeichnet! Das Grand hotel Straubinger in der Kategorie "Interior Design - Historic Restauration", das Hotel Badeschloss in der Kategorie "Interior Design - Hotels&Resorts". Herzliche Gratulation an alle Beteiligten!
9 April 2024
Winner!
Wir freuen uns, dass unsere Projekte in Bad Gastein bei den LIV Hospitality Design Awards 2023 in der Kategorie "Interior Design - Living Space" als Gewinner ausgezeichnet wurden – das Hotel Badeschloss in der Kategorie "Hotel - Midscale Lifestyle“, das Grand Hotel Straubinger in „Historic & Heritage“.
12 März 2024
Nominiert!
Wir freuen uns sehr über die Nominierung des Grand Hotel Straubinger für den Hotel Design Award! Eine Anerkennung für alle Beteiligten - herzlichen Dank! Daumen halten für die Preisverleihung im April auf dem 196+ Forum in Mailand …
Presse
18 November 2024
FRAME
In Austria, a restored heritage hotel is designed to integrate its natural surroundings
Link PDF3 Oktober 2024
National Geographic
We searched the planet for the world’s best hotels. Here are our picks.
Link31 August 2024
ELLE italia
Le piscine più scenografiche al mondo firmate da designer e archistar
Link26 Januar 2024
WALLPAPER
Take a dip at Badeschloss Hotel, a storied bathing sanctuary in Austria
Link PDF14 Dezember 2023
AGHZ
HIRMER HOSPITALITY Straubinger und Badeschloss in Bad Gastein eröffnet
Link PDF11 Dezember 2023
Hogapage
Glanzvolle Eröffnungsfeier für das Straubinger Grand Hotel und das Badeschloss
Link PDF18 Oktober 2023
Salzburger Nachrichten
Lisa Loferer: "In Bad Gastein startet eine Renaissance"
Link PDF21 September 2023
Salzburger Nachrichten
Tag des Denkmals in Salzburg: Alte Schönheit ist frisch herausgeputzt
Link PDF4 September 2023
reiseaktuell.at
Das Straubinger Grand Hotel: Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit
Link PDF31 August 2023
Tourexpi
Das Straubinger Grand Hotel: Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit
Link11 August 2023
Salzburger Land
Renaissance in Bad Gastein. Die Wiedereröffnung von Hotel Straubinger und des Badeschlosses
Link PDF10 August 2023
rolling pin
Legendäre Hotels erwachen aus Dornröschenschlaf, Norman Beitz wird Executive Chef
Link PDF8 August 2023
Tageskarte