Hotel Ensemble Straubingerplatz
Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit.
BWM Architekten haben ein anspruchsvolles Hotelkonzept entwickelt, das weit über das reine Gebäude hinaus gedacht ist, und zeichnen als Generalplaner für die gesamte Umsetzung verantwortlich. Im Auftrag der Hirmer Immobilien möchte das renommierte Wiener Architekturbüro den Glanz des Straubingerplatzes in Bad Gastein wieder aufleben lassen – nach dem Prinzip, die Geschichte zu bewahren und mit neuen Elementen würdig zu ergänzen.
BWM Architekten sind als Generalplaner für Sanierung, Interior Design und Neubau des am pittoresken Gasteiner Wasserfall gelegenen Ensembles bestehend aus Hotel Straubinger, Badeschloss und Alte Post zuständig. Die künftigen Hotels, auf Vier-Sterne-Superior- und Fünf-Sterne-Niveau, sollen den Straubingerplatz für Gäste und die lokale Bevölkerung gleichermaßen wieder als beliebten Ortskern etablieren. Das Hotelkonzept des Wiener Architekturbüros, das auf eine lange Liste erfolgreich umgesetzter Hospitality-Projekte zurückblicken kann, ist entsprechend offen angelegt und größer gefasst als rein die zu gestaltenden 18.000m².
Sensibler Umgang mit denkmalgeschützter Architektur.
Das zwischen 1791 und 1888 erbaute Ensemble Hotel Straubinger, Badeschloss und Alte Post, prägt seit jeher das Zentrum des beliebten Kurortes Bad Gastein und steht unter Denkmalschutz. „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“, so lautet das oberste Gestaltungsprinzip von BWM Architekten für die Neugestaltung des Straubingerplatzes. „Unseren planerischen Gedanken geht auch immer eine genaue historische Analyse voran – frei nach Adolf Loos – man kann alles verändern, wenn man weiß, was man verändert“, führt BWM-Architekt Erich Bernard aus. Bei der Revitalisierung der denkmalgeschützten Gebäude ist ein äußerst sensibler Umgang mit der Substanz gefordert. Jegliche Arbeiten erfolgen in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt sowie in Abstimmung mit der Gemeinde. „Für uns ist es wichtig, mit den Spuren und Schichten der Vergangenheit zu arbeiten und nicht gegen sie. Denn von ihnen geht der Charme aus und der besondere Reiz, der alte Gebäude auch so anziehend macht und ihnen einen besonderen Wert verleiht,“ erklärt Bernard weiter.

Für uns ist es wichtig, mit den Spuren und Schichten der Vergangenheit zu arbeiten und nicht gegen sie. Denn von ihnen geht der Charme aus und der besondere Reiz, der alte Gebäude auch so anziehend macht und ihnen einen besonderen Wert verleiht.Erich Bernard
Geboren aus den Facetten der Vergangenheit.
Mit viel Expertise, Behutsamkeit und Herzblut werden die direkt am Wasserfall gelegenen Hotels renoviert und nach Abschluss der Bauphase – geplante Fertigstellung Herbst 2023 – unter der Marke der Travel Charme Hotels & Resorts eröffnet. Gemeinsam mit moodley brand identity wurde eine Markenphilosophie für das Ensemble entwickelt. Benannt nach der legendären Gasteiner Familie soll das neue Hotel Straubinger dem ehemaligen Grandhotel eine Hommage erweisen und wird geboren aus den Facetten seiner Vergangenheit, zu neuer Größe erweckt – es besticht durch zurückhaltende Eleganz und eine bewegende Grandezza. Im angrenzenden Badeschloss wird gleichsam die Geschichte zelebriert und mit der Badekultur kokettiert – ein lebendiger, gemeinschaftlicher Ort soll entstehen.

Über das reine Gebäude hinausgedacht …
BWM Architekten haben ein offenes Hotelkonzept entwickelt, das die Gebäude in ihrer Einzigartigkeit und dennoch als Ensemble berücksichtigt, ebenso wie den Straubingerplatz an sich. Mitten im Zentrum kann hier ein lebendiger Ortskern – für Gäste wie für die lokale Bevölkerung gleichermaßen – etabliert werden. BWM kleiden nicht nur die rund 13.000 m² umfassende Bestandsfläche in ein neues Design, sondern denken weit über das reine Gebäude hinaus und möchten den Straubingerplatz in seiner Gesamtheit mit neuem Leben erfüllen und wieder zu jenem lebendigen Herzstück von Gastein machen, das er einmal war.
Neu erschlossen.
Das Badeschloss wird gesamt 102 Zimmer beheimaten und erfährt entsprechend eine Erweiterung – ein Neubau mit gesamt 14 Geschossen wurde hinter dem bestehenden Gebäude, an den Hang gelehnt, errichtet. „Die Fassade wurde als zweischalige, gefärbte Betonkonstruktion geplant. Durch die unterschiedlichen Stärken der Schalen wird ein lebendiges Fassadenbild und ein reliefartiger Charakter erzeugt, welcher sich in die alpine Kulisse eingliedert“, führt BWM Architekt Markus Kaplan aus. Dieses Prinzip wird auch in der unterschiedlichen Ausgestaltung der Fenster weitergeführt – ornamentartige Geländer sowie je ein Fenster pro Einheit setzen messingfarbene, echte Glanzlichter am sonst felsenartigen Baukörper. Als Zierelement über die Fassade hinausragende Außenfenster in den oberen Geschoßen fungieren als Auslage und inszenieren mittels im Fenster platzierter Badewannen das Thema „Badekultur“ auch nach außen. Als sprichwörtlich krönender Abschluss entsteht am Dach ein Infinity-Pool, dessen Einstieg als Glas-Kristall der Kulisse entsprechend würdig in Szene gesetzt wird.

Die Fassade wurde als zweischalige, gefärbte Betonkonstruktion geplant. Durch die unterschiedlichen Stärken der Schalen wird ein lebendiges Fassadenbild und ein reliefartiger Charakter erzeugt, welcher sich in die alpine Kulisse eingliedert.Markus Kaplan
In die Landschaft hinausschwimmen …
Beim Hotel Straubinger wird über dem ursprünglichen Thermal-Bädertrakt auf der Westseite eine neue Pool-Landschaft errichtet, mit Blick über das Gasteiner Tal, in dem man gleichsam „in die Landschaft hinausschwimmen“ kann – mit dem Rauschen des neben gelegenen Wasserfall als Untermalung. Eine ideale Ergänzung zum großzügig geplanten Spa-Bereich. Der Baukörper im Anschluss an das Haus Straubingerplatz 1 konnte in seiner Struktur oberhalb der neuen Poolterrasse nicht erhalten werden und wurde entsprechend neu geplant, als leichter Glasvorbau mit vorgesetzter Lamellenfassade in den beiden oberen Geschoßen. „Durch die großflächige Verglasung ist der Baukörper zum Tal hin geöffnet, den Gästen bietet sich ein freier Blick auf die umliegende Landschaft. Die vorgesetzten Holzlamellen wiederum verhindern unerwünschte Einblicke, sodass die Intimität der Räume gewährleistet bleibt“, erklärt Markus Kaplan, BWM Architekten. Ganz nebenbei wird mit dieser Neugestaltung auch die ursprüngliche Fuge zwischen Hotel Straubinger und Haus Straubingerplatz 1 wieder geöffnet, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts baulich geschlossen wurde.

Dem Bestand verbunden.
In den 46 Zimmern des Hotel Straubinger geht es darum die Geschichte zu bewahren und mit neuen Elementen würdig zu ergänzen. Im Sinne eines „Neuen Luxus“ wird mit besonderen Reizen und der Authentizität des historischen Bestandes gearbeitet, die den Ort einzigartig machen. Die Patina an den historischen Wänden, die Original-Türen und andere erhaltene Bauteile sind wertvolle Spuren, die vorsichtig ergänzt werden, um aktuellen Normen und Anforderungen zu genügen. Die Gesamtkomposition der Farben und des Lichtes im Raum ist inspiriert von Farb- und Lichtimpressionen historischer Ölgemälde, ein ausdrucksstarkes Spiel aus Hell und Dunkel in tiefen kräftigen Tönen ist das Ergebnis. Der Bestand wird größtmöglich erhalten und wirkt als wäre er bis zu einer gedachten ‚Benutzungslinie‘ wie in dunkle Ölfarbe getaucht, darüber hinaus bleibt er unangetastet. Die Allgemeinbereiche wie Restaurant und Bar laden in der offen gehaltenen Erdgeschoß-Zone mit dem eindrucksvollen, historischen Saal interne wie externe Gäste ein.

Die Badekultur zelebrieren.
„Ein Bad, in dem man auch schlafen kann“, so das Konzept für die limitierte Anzahl an Zimmern im Bestandsgebäude des kosmopolitisch ausgerichtete Badeschlosses. Dies wird in unterschiedlichen Szenarien rund um Badewanne bzw. Dusche umgesetzt und bestimmt derart die Raumatmosphäre – jeder Besuch verspricht ein neues Erlebnis zu werden, vor allem da keines der Zimmer im Bestandsgebäude dem Anderen gleicht. Durch zusätzliche Angebote rund ums Baden wird das eigene Zimmer kurzerhand in ein Private Spa verwandelt.
Wer es gerne geselliger hat, der lässt sich am Rooftop-Spa des neuen Zubaus verwöhnen. Die Zimmer hier bestechen durch ihre Einfachheit und ihren einzigartigen Ausblick, der Gemeinschaftsgedanke, die Community steht im Vordergrund, entsprechend ausgerichtet wurde auch das Angebot. Aber auch hier gibt es das eine oder andere Highlight, eine Badewanne mit Panoramablick, sozusagen im „Schau“-Fenster.
In der Lobby fließen die einzelnen Bereiche wie Restaurant und Bar harmonisch ineinander – das entspricht einem zwanglosen Lifestyle, einem inspirierenden Miteinander und ist auf ein aufgeschlossenes Publikum aller Altersgruppen abgestimmt.
Aufgabe
Generalplanerleistungen für die Revitalisierung dreier bestehender, unter Denkmalschutz stehender Hotelgebäude (ca. 13.000 m² BGF) und die Errichtung eines Neubaus (ca. 6.000m2 BGF) sowie die Entwicklung des Corporate Design für das Hotelensemble
Status
Fertigstellung
09/2023
Fläche
BGF: ca. 19.000 m²
Standort
Bad Gastein, Austria
Auftraggeber
Straubingerplatz Immobilien GmbH
BWM Team
Erich Bernard, Markus Kaplan, Peter Foschi, Marlene Gesierich, Martina Lehner, Claus Hasslinger, Elisabeth Albenberger, Ismail Berkel, Maximilian Fasslabend, Lena Hainzinger, Tanja Hainzl, Clemens Hörl, Marlies Klauser, Ales Kosak, Sonja Leitgeb, Massimiliano Marian, Elisabeth Morillo-Napetschnig, Fridolin Öhlinger, Tjasa Rus
Bildnachweis
Video: BWM Designers & Architects Eduardo Gellner
Renderings: BWM Designers & Architects
Bestandsfotos: Hans Schubert
Projektbeteiligte
Generalplaner/Interior Design
BWM Architekten
Markenstrategie und Branding
moodley brand identity
Ausführungsplanung
zwei Architekten
ÖBA
edelmueller.architektur.management
Tragwerksplanung
Gschwandtl & Lindlbauer ZT GmbH
TGA
Ingenieurbüro Lothar Mayer GmbH
Bauphysik
TAS Bauphysik GmbH
Brandschutz
Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH
BauKG
Lackinger BauKO GmbH
Bauhistorisches Gutachten
EIDOS Architektur ZT GmbH
Vermesser
Gernot Fleischmann
Landschaftsplanung
Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen OG
F&B Beratung
Baysics, Georges Desrues
Lichtplanung
Pokorny Lichtarchitektur
Teppichdesign
Gabriele Bruner
Presse
28 April 2023
tageskarte.io
Grand Hotel Straubinger und Badeschloss eröffnen im Herbst 2023 in Bad Gastein
Link27 April 2023
Falstaff
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Salzburger Nachrichten
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Salzburger Landeskorrespondenz,
Hotels am Straubingerplatz werden zum Juwel im Zentrum von Gastein
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Hotel Gilbert steht im Zeichen von Grün | Neubau auf dem legendären Straubingerplatz in Bad Gastein
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